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10-OH-HHC: Das neue HHC?

Cannabinoid Verbot Du liest 10-OH-HHC: Das neue HHC? 5 Minuten Weiter 10-OH-HHCP vs THCP

10-OH-HHC: Das neue HHC?

Der Handel mit HHC (Hexahydrocannabinol) und vielen weiteren Cannabinoiden wurde im Rahmen der 5. Verordnung des NpSG in Deutschland am 26.06.2024 verboten. Im Zuge dessen sind wieder neue Cannabinoide im Handel aufgetaucht, die diese Cannabinoide ersetzen sollen. Ob dies gelingt wird die Zeit zeigen.

Wir wollen Euch mit dem folgenden Artikel über den aktuellen Wissensstand von dem neuen Derivat 10-OH-HHC informieren. Er soll ein tieferes Verständnis von 10-OH-HHC vermitteln, indem wir seine chemische Struktur, seine pharmakologischen Wirkungen, sein Stoffwechsel und seine potenziellen Anwendungen unter die Lupe nehmen.

 

Was ist 10-OH-HHC?

10-OH-HHC oder 10-Hydroxy-Hexahydrocannabinol ist ein Oxidationsprodukt von HHC. Es ist kein typisches Cannabinoid, sondern vielmehr ein Metabolit, das von der Leber erzeugt wird. Wenn HHC (hydriertes THC) der Wirkung des Leberenzyms P450 ausgesetzt wird, wird eine Hydroxylgruppe (-OH) an der zehnten Position von HHC hinzugefügt. Dabei wird die chemische Struktur so umgewandelt, das 10-OH-HHC entsteht.

In reiner Form liegt 10-OH-HHC in einer gelben, sirupartigen, honigähnlichen Flüssigkeit vor. Erste Studien deuten bereits an das 10-OH-HHC einzigartige Wechselwirkungen mit den Cannabinoid Rezeptoren CB1 und CB2 ermöglichen kann.

 

Ist 10-OH-HHC eine neue Entwicklung?

Nein, die Identifizierung von 10-OH-HHC geht bereits auf das Jahr 1980 zurück. Das Team um Raphaél Méchouam am israelischen Institut für Biologische Forschung hatte 10-OH-HHC entdeckt und stelle damals fest, dass die Verbindung bereits ab einer Dosis von 0,5 mg/kg eine deutliche psychoaktive Wirkung hat. Weitere Studien wurden zu der Zeit aber nicht durchgeführt.

Erst im Jahr 2015 wurde 10-OH-HHC von einem Forscherteam der Universität von Mississippi vollständig isoliert. Die Studie konzentrierte sich auf die antimikrobiellen Eigenschaften von hydrierten HHC-Derivaten wie 10-OH-HHC.

Bis März 2023 blieb 10-OH-HHC unter dem Radar aller Labore, die sich auf die Entwicklung und Produktion von halbsynthetischen Cannabinoiden spezialisiert haben. Doch nach dem Verbot zahlreicher halbsynthetischer Cannabinoide haben sich die Labore dafür wieder interessiert. 

 

Welche Wirkung hat 10-OH-HHC?

Die pharmakologischen Wirkungen von 10-OH-HHC sind noch Gegenstand aktueller Forschung. Erste Ergebnisse weisen auf cannabimimetische Eigenschaften ähnlich denen von THC hin. Diese Effekte umfassen die Beeinflussung der Schmerzwahrnehmung, des Appetits und der Stimmung. Aufgrund seiner einzigartigen chemischen Struktur könnte 10-OH-HHC jedoch auch spezielle Vorteile bieten. Vorläufige Studien deuten darauf hin, dass es eine andere Affinität zu Cannabinoid-Rezeptoren besitzt, was zu spezifischen therapeutischen Wirkungen führen könnte. Zudem könnte 10-OH-HHC im Vergleich zu anderen Cannabinoiden eine bessere Verträglichkeit und weniger Nebenwirkungen aufweisen.

Nutzer berichten oft von einer deutlichen Stimmungsaufhellung, die mit einem Gefühl der Euphorie und des Wohlbefindens einhergeht. Die Verbindung führt zu einer intensiven Entspannung, ohne die abrupten Effekte anderer Cannabinoide, und fördert die Kreativität, was besonders bei Aufgaben, die Fantasie oder Brainstorming erfordern, hilfreich sein kann. Zudem bietet die inhalierbare Form eine schnelle physische Schmerzlinderung und steigert den Appetit, ähnlich wie andere Cannabinoide. Viele berichten auch von einer verbesserten Schlafqualität, was insbesondere für Menschen mit Schlaflosigkeit von Vorteil sein könnte.

Ein entscheidender Faktor für die klinische Wirksamkeit von 10-OH-HHC ist seine Bioverfügbarkeit, also der Anteil der Substanz, der in den Blutkreislauf gelangt und dort seine Wirkung entfalten kann. Bei oraler Aufnahme unterliegt 10-OH-HHC wie viele Cannabinoide einem First-Pass-Metabolismus, wodurch ein erheblicher Teil der Verbindung abgebaut wird, bevor sie in den systemischen Kreislauf gelangt. Dieser Stoffwechselprozess führt häufig zur Bildung von 10-Carboxy-HHC, einer inaktiven Form der Verbindung. Alternative Konsumformen wie Verdampfung oder sublinguale Verabreichung können diesen First-Pass-Metabolismus teilweise umgehen, was eine direktere Aufnahme und möglicherweise eine höhere Wirksamkeit ermöglicht.

 

Fazit

Das therapeutische Potenzial von 10-OH-HHC ist vielversprechend und verdient weitere wissenschaftliche Untersuchung. Mögliche Anwendungsgebiete umfassen die Behandlung von chronischen Schmerzen, Angststörungen, Schlafstörungen und bestimmten neurodegenerativen Erkrankungen. Aufgrund seiner einzigartigen chemischen Struktur und potenziellen Interaktionen mit dem Endocannabinoid-System könnte 10-OH-HHC innovative Behandlungsoptionen bieten, die sich in Verträglichkeit und Wirksamkeit von den derzeit verwendeten Cannabinoiden unterscheiden.

Um das volle Potenzial von 10-OH-HHC auszuschöpfen, sind strenge klinische Studien erforderlich, die die Sicherheit, Wirksamkeit und optimalen Verabreichungspraktiken dieser Verbindung untersuchen. Die Entwicklung spezifischer Formulierungen wie Kapseln, Öle und topische Produkte könnte dazu beitragen, den therapeutischen Nutzen von 10-OH-HHC weiter zu maximieren und maßgeschneiderte Behandlungsansätze zu ermöglichen.





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